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AutorenbildKarla Flemming

Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU

Die Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU: Ein Überblick

Die Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU, oft auch einfach als PED (Pressure Equipment Directive) bezeichnet, stellt die aktuell gültige Fassung der europäischen Vorschriften zur Harmonisierung der gesetzlichen Bestimmungen für Druckgeräte dar. Sie ersetzt die vorherige Richtlinie 97/23/EG und bringt einige wichtige Änderungen und Verbesserungen mit sich, die Hersteller, Händler und Anwender von Druckgeräten betreffen.


Ziel der Druckgeräterichtlinie

Die Hauptziele der Druckgeräterichtlinie sind die Gewährleistung der Sicherheit von Druckgeräten und die Beseitigung von Handelshemmnissen innerhalb des europäischen Binnenmarktes. Die Richtlinie legt Anforderungen fest, die Druckgeräte und Baugruppen erfüllen müssen, um in der EU in Verkehr gebracht werden zu dürfen.


Einstufung von Druckgeräten

Ein zentrales Element der Richtlinie ist die Einstufung von Druckgeräten. Diese erfolgt auf Basis verschiedener Kriterien wie Druck, Volumen und der Art des Fluids, das in dem Gerät enthalten ist. Diese Klassifikation ist entscheidend für die weiteren Anforderungen, die an das Druckgerät gestellt werden.


Kriterien für die Einstufung

Die Einstufung eines Druckgeräts erfolgt nach den folgenden Hauptkriterien:

  1. Art des Druckgeräts: Dazu gehören Behälter, Rohrleitungen, Sicherheitszubehör und druckhaltendes Zubehör.

  2. Maximal zulässiger Betriebsdruck (PS): Der Druck, den das Gerät im Betrieb maximal aushalten muss.

  3. Volumen (V) oder Nennweite (DN): Das Volumen bei Behältern und die Nennweite bei Rohrleitungen.

  4. Fluidgruppe: Die Fluide werden in zwei Gruppen unterteilt:

  • Fluidgruppe 1: Gefährliche Fluide (explosive, hochentzündliche, leichtentzündliche, entzündliche, sehr giftige, giftige, brandfördernde).

  • Fluidgruppe 2: Alle anderen Fluide.


Fluidgruppen

In der Druckgeräterichtlinie werden Fluide in zwei Gruppen unterteilt. Fluidgruppe 1 umfasst gefährliche Stoffe, wie z.B. explosive, leicht entzündliche, giftige oder ätzende Stoffe. Fluidgruppe 2 umfasst alle anderen Fluide, die als weniger gefährlich eingestuft werden. Die Zuordnung eines Druckgeräts zu einer dieser Gruppen beeinflusst die Sicherheitsanforderungen und Prüfverfahren, die angewendet werden müssen.


Kategorien der Druckgeräte

Die Richtlinie teilt Druckgeräte in verschiedene Kategorien ein, die von Kategorie I bis Kategorie IV reichen. Kategorie 1 umfasst Druckgeräte mit geringem Risiko und relativ niedrigen Anforderungen an die Sicherheit und Überwachung. Mit zunehmender Kategorie steigen auch die Sicherheitsanforderungen und die Komplexität der vorgeschriebenen Konformitätsbewertungsverfahren. Ein Kategorie-Rechner kann hilfreich sein, um die richtige Kategorie für ein Druckgerät basierend auf den spezifischen Parametern zu bestimmen.


Die Einstufung in Kategorien reicht von I bis IV und richtet sich nach dem Risiko, das vom Druckgerät ausgeht. Die Kategorien bestimmen, welche Konformitätsbewertungsverfahren angewendet werden müssen:

  • Kategorie I: Geräte mit geringem Risiko und einfachen Anforderungen an die Konformität.

  • Kategorie II: Geräte mit mittlerem Risiko, für die umfassendere Prüfungen erforderlich sind.

  • Kategorie III: Geräte mit höherem Risiko, die strengere Anforderungen und Prüfungen erfordern.

  • Kategorie IV: Geräte mit dem höchsten Risiko, für die die strengsten Anforderungen und die umfassendsten Prüfungen gelten.


Anwendung der Kriterien

Die Einstufung eines Druckgeräts erfolgt durch die Anwendung spezifischer Tabellen und Diagramme, die in den Anhängen der Richtlinie enthalten sind. Ein Kategorie-Rechner kann dabei helfen, die korrekte Kategorie zu ermitteln, indem er die Eingabewerte wie Betriebsdruck, Volumen oder Nennweite und die Fluidgruppe berücksichtigt.


Beispiele für die Einstufung

  • Ein Druckbehälter für Wasser mit einem Betriebsdruck von 5 bar und einem Volumen von 200 Litern fällt wahrscheinlich in eine niedrigere Kategorie (z.B. Kategorie I oder II).

  • Ein Druckbehälter für giftige Gase mit einem Betriebsdruck von 100 bar und einem Volumen von 500 Litern würde in eine höhere Kategorie (z.B. Kategorie III oder IV) eingestuft werden.


Die Einstufung ist entscheidend, da sie die Sicherheitsanforderungen und das notwendige Konformitätsbewertungsverfahren festlegt. Geräte in höheren Kategorien erfordern eine strengere Überwachung und umfassendere Prüfungen durch benannte Stellen. Diese Maßnahmen gewährleisten, dass die Druckgeräte sicher betrieben werden können und die Risiken minimiert werden.


Warum die neue Richtlinie?

Die Aktualisierung zur 2014/68/EU bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich. Sie bietet klarere Definitionen und Anweisungen, was die Einhaltung der Normen erleichtert und die Sicherheit erhöht. Außerdem fördert sie die einheitliche Anwendung der Vorschriften innerhalb der EU, was den grenzüberschreitenden Handel mit Druckgeräten vereinfacht.


Zusammenfassend hilft die Einstufung von Druckgeräten in der Richtlinie 2014/68/EU dabei, die Sicherheit und Zuverlässigkeit von Druckgeräten in der EU zu gewährleisten, indem sie klare Anforderungen und Prüfverfahren für verschiedene Risikostufen festlegt.


Weiterführende Informationen

Für detaillierte Informationen und den vollständigen Text der Richtlinie, können Sie das PDF der Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU einsehen.

Diese Richtlinie stellt sicher, dass Druckgeräte innerhalb der EU sicher und zuverlässig verwendet werden können, und sie unterstützt Hersteller dabei, ihre Produkte rechtssicher auf den Markt zu bringen.





Liste anderer gültiger EU-Richtlinien. Hier geht es zu anderen wichtigen EU-Richtlinien und deren Bedeutung und Verwendung.

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